Klassische Improvisation als Zusammenfluss von Strukturbewusstsein, Verspieltheit und Spontaneität

David Dolan

Bis in das späte 19. Jahrhundert hinein war das Extemporieren ein selbstverständlicher Teil in der westlichen Art des Musizierens. Das Publikum erwartete damals, beim Hören eines musikalischen Werkes überrascht zu werden, selbst wenn es dieses gut kannte, denn die Konzertkultur betrachtete die Interpret*innen als Schöpfer*innen.
Dieser Workshop beginnt mit einem Überblick über Improvisationskonzepte in der westlichen Musikkultur und macht Vorschläge, wie man diese Art des Musizierens wiederbeleben kann, sowohl im Solo- als auch im Ensemblekontext.
Während des Workshops werden wir den Einsatz von Know-how (strukturelles, stilistisches, texturales und harmonisches Bewusstsein – einiges davon oft unbewusst) mit Echtzeit-Flow, Spielfreude, Spontaneität und Spaß kombinieren! Aktives Zuhören, Bewusstsein für emotionalen Ausdruck und Kommunikation stehen ebenfalls auf dem Programm. Wir werden Einführungsübungen zum Improvisieren in klassischen & barocken Stilsprachen sowie tonal freie vorstellen. Wir werden dann dazu übergehen, das von Euch gewählte Repertoire zu bearbeiten, indem wir nach dessen harmonischen/strukturellen Reduktionen suchen und diese Reduktionen durch Extemporisationen in Richtung der eigenen Interpretation der eigentlichen Partitur ausarbeiten. Improvisierte Wiederholungen, Vor- und Zwischenspiele sowie Fermaten und Prinzipien von Kadenzen werden ebenfalls eingeführt.

Aktive Teilnahme: alle Instrumentalist*innen, passive Teilnahme: Komponist*innen
Intensitätsgrad: 2

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